27. Februar 2016
Wie komme ich zu meiner perfekten Hochzeitstorte?
Für die meisten Brautpaare setzt eine schöne Hochzeitstorte einen wirkungsvollen Akzent auf der Hochzeitsfeier. Der Anschnitt der Torte avanciert zum festen Programmpunkt. Und die Gäste beobachten gespannt, ob ER oder SIE bei der Messerführung die Hand oben hat. Schließlich geht es hier dem Brauchtum nach um nichts Geringeres als die Antwort auf die Frage, wer im Eheleben die „Hosen“ anhat.
Aber wie finde ich sie: die schönste, traumhafteste und leckerste Torte? Viele Konditoren werben mit Kreativität, besten Zutaten und Individualität. Doch sind diese Begriffe durchaus interpretierbar. Wer hier die für sich perfekte Torte haben möchte, sollte auf einige Punkte achten:
1. Den richtigen Konditor finden!
Möglichkeiten, einen Konditor zu finden, der Hochzeitstorten anbietet, gibt es viele: eigene Onlinerecherchen, Besuch von Hochzeitsmessen, Durchblättern von Hochzeitsmagazinen oder einfach mal in der Hochzeits-Location nach einer Empfehlung fragen. Allerdings gibt es durchaus einige Konditoren, die sich auf Hochzeitstorten spezialisiert haben und die sich somit deutlich von der Masse abheben. Das kann man meistens schon daran erkennen, ob und in welcher Art und Weise Hochzeitstorten auf der eigenen Homepage präsentiert werden. Ein leidenschaftlicher Cake-Designer möchte seine besten Stücke auch stolz online präsentieren und gibt nebenbei schon hilfreiche Informationen rund um die Torte.
Ist eine Vorauswahl getroffen, sollte man auf jeden Fall einen Besuch vor Ort abstatten. Oftmals kann man dort Mustertorten begutachten oder zumindest im Torten-Ordner stöbern und sich so wertvolle Anregungen holen. Ist beides nicht vorhanden ist das Ergebnis unvorhersehbar. Ein guter Konditor nimmt sich auch die Zeit, Sie in Ruhe zu beraten, geht auf Ihre Wünsche ein und unterbreitet kreative Vorschläge. Allerdings sollten Sie hierfür einen Termin vereinbaren.
2. Rechtzeitig vorbestellen!
Einmal den richtigen Konditor gefunden wäre es ärgerlich, wenn Ihr Wunschtermin schon völlig ausgebucht ist. Sie sollten bedenken, dass eine gut gemachte Torte für den Cake Designer eine aufwendige und zeitraubende Angelegenheit in vielen Einzelschritten ist. Ein einzelner Konditor ist mit 4 bis 5 Hochzeitstorten an einem Wochenende gut ausgelastet. Mindestens drei Monate vor dem Hochzeitstermin sollten Sie hier Kontakt aufnehmen. Und selbst das kann in der Hochsaison knapp werden. Oftmals kann man sich den Termin auch eine Zeit lang unverbindlich reservieren lassen.
3. Das passende Design finden!
Wenn Sie anfangen, im Internet nach Tortendesigns zu stöbern, werden Sie feststellen, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Der Trend geht eindeutig zu Torten, die individuell auf das Brautpaar zugeschnitten sind. Sie erzählen die Geschichte des Kennenlernens, sagen etwas aus über gemeinsame Hobbies, geben das Thema der Einladungskarte wieder oder sind abgestimmt auf die Farbwelt der Hochzeitsdekoration. Aber ob klassisch oder wild, die Torte sollte auf jeden Fall zu Ihnen passen.
Sammeln Sie Bilder von Torten, die Ihnen in Form, Farbe oder Motto gefallen. Schnell werden Sie merken, was Ihnen zusagt und was für Sie gar nicht geht. Einige Konditoren bieten an, ein Hochzeitspärchen als Torten-Top selbst zu modellieren. Damit hat man natürlich dann ein echtes Unikat. Andere Ideen sind die Torte mit einem Monogramm zu versehen oder mit einem Scherenschnitt vom Brautpaar. Ein aktueller Trend sind Cupcake-Torten, zumeist präsentiert auf einer Etagere mit einer kleinen Torte zum Anschneiden auf der Spitze. Wer etwas tiefer in die Tasche greifen mag, kann sich auch eine Candybar oder Sweet Table gönnen. Hier werden neben der Torte, kleine Cupcakes, Cakepops, Petit Fours, Cookies und weitere Süßigkeiten liebevoll dekoriert.
4. Den Geschmack testen!
Die schönste Torte taugt nichts, wenn der Geschmack auf der Strecke bleibt. Deswegen muss die perfekte Torte nicht nur optisch begeistern, sondern auch lecker sein. Daher empfiehlt es sich, die gewünschten Geschmacksrichtungen beim Konditor vorher mal zu testen. Leider fällt manchmal danach die Wahl sehr schwer. Schoko-Praline oder doch lieber Vanille-Maracuja? Sollten Sie sich nicht entscheiden können, lassen Sie bei mehrstöckigen Torten einfach jedes Stockwerk mit einer anderen Geschmacksrichtung befüllen.
Haben Sie auch keine Angst vor Buttercreme. Kombiniert mit Früchten ist das meist weniger mastig als viele vermuten. Der große Vorteil gegenüber Sahnetorten ist die deutlich längere Haltbarkeit, gerade an einem heißen Sommertag. Außerdem lassen sich Sahnetorten wegen der geringeren Stabilität der Sahnemasse nur bedingt gestalten.
Zu beachten ist, dass die meisten Hochzeitstorten zuerst mit Marzipan überzogen werden, um eine glatte Oberfläche zu erhalten und dann mit der Zuckermasse Fondant, da sich diese fast beliebig färben und gestalten lässt. Wer es also sehr süß mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Allen anderen bleibt dann nur, den Überzug der Torte auf dem Teller vor dem Verzehr zu entfernen.
Bei Laktose-Intoleranz, Glutenunverträglichkeit, Allergien oder Diabetes, sollten Sie unbedingt Ihren Konditor darauf ansprechen. Obwohl immer mehr Menschen davon betroffen sind, sind doch nicht alle Konditoren darauf eingestellt.
5. Die richtige Größe bestimmen!
Das Brautpaar freut sich sehr über das überschwängliche Lob der Hochzeitsgesellschaft über die traumhafte Hochzeitstorte, bis es feststellt, dass es selbst leer ausgegangen ist. Auf der anderen Seite ist das häusliche Gefrierfach mit einer halben übriggebliebenen Hochzeitstorte oft überfordert. Bei der Bestimmung der richtigen Größe spielt neben der Gästezahl auch der Zeitpunkt des Servierens eine große Rolle. Planen Sie die Hochzeitsfeier, essenstechnisch mit Kaffee und Kuchen zu beginnen, ist der Hunger in der Regel größer als wenn Sie die Torte nach dem Fünf-Gänge-Menü als Dessert servieren.
Je größer der Durchmesser der Torte ist, desto weniger schneidet man sie im herkömmlichen Sinne, also in Radform, an. Sonst bekäme man echte Mammutstücke. Ein guter Tipp ist sie schachbrettartig anzuschneiden. Die meisten Konditoren geben gute Anhaltspunkte, wieviele Stücke eine Torte ergeben.
6. Das Angebot beurteilen!
Sie haben auf der Internetseite des Konditors keine Preisinformationen gefunden? Lassen Sie sich ein individuelles, kostenloses Angebot erstellen. Die Preise für Hochzeitstorten richten sich nicht nur nach der Größe bzw. Gästeanzahl, sondern auch nach dem Aufwand für die Dekoration. Eine minimalistische Torte mit einer einzelnen Blüte kostet eben deutlich weniger als wenn ich Schloß Neuschwanstein naturgetreu nachbilden lasse.
Leider lassen sich die Angebote verschiedener Konditoren nur schwer miteinander vergleichen, da Schloß Neuschwanstein bei jedem Konditor anders aussehen würde. Es geht also mehr um die Fragen: Was beinhaltet das Angebot und ist es mir den Preis wert? Für eine qualitativ hochwertige, dreistöckige Torte beginnen die Preise ab ca. 300 Euro und können schon einmal 600 Euro erreichen. Die Anfahrt wird zumeist mit 1 Euro pro Entfernungskilometer angesetzt. Sehr entspannt für das Brautpaar ist es, wenn der Konditor neben der zeitgenauen Anlieferung auch die Koordination der Übergabe und Lagerung mit der Hochzeits-Location übernimmt. Manche Hochzeits-Locations verlangen auch „Tellergeld“ für Torten, die extern angeliefert werden. Es empfiehlt sich, dies im Vorfeld abzuklären.
7. Checkliste
Zusammenfassend hier nochmal eine Checkliste für die perfekte Torte:
- Konditor auswählen
- Termin reservieren (mind. 3 Monate im voraus)
- Design bestimmen
- Einschränkungen abklären (laktosefrei, glutenfrei, etc.)
- Beratungsgespräch mit Probeessen
- Lieferung und Übergabe abklären
- Angebote vergleichen